So jetzt kommen einige weitere Grabanlagen zur Ansicht.
1) Familiengrab Bierwerth:
"1902 übernahm Ernst Bierwerth das Schützenhaus am so genannten Paradeplatz, Ecke Feldstraße. Längst war Torgau eine Garnisonsstadt und im Schützenhaus fanden Bälle, Konzerte und Theatervorführungen statt. Ernst Bierwerth hatte große Pläne. Er baute das Haus weiter aus, um es dem gestiegenen Bedarf anzupassen. Damals entstand der Große Saal mit der Empore. Am 5. Oktober 1904 fand die feierliche Eröffnung des neuen Festsaales statt. Es konzertierte die Kapelle des hiesigen 72. Regiments bis 23 Uhr, danach spielte ein Pianist. Offenbar spielte er populäre Lieder, denn die Gäste sangen lauthals mit, bis in die frühen Morgenstunden. So ist es jedenfalls im Protokoll des Königlichen Schöffengerichts in Torgau verzeichnet, denn die Festivität hatte ein Nachspiel. In der Feldstraße, genau dem Festsaal gegenüber stand das Katholische Pfarrhaus. Pfarrer Schrage erstattete Anzeige wegen Ruhestörung. Ausführlich beschrieb es dem Gericht, dass weder er noch die fünf Ordensschwestern, die die anschließende Schule und das Waisenhaus betreuten, schlafen konnten und dass auch die 40 Zöglinge keinen Schlaf gefunden hätten, da die Fenster sämtlicher Schlafräume zur Feldstraße hin lagen. Als 14 Tage später die neue Kegelbahn im Keller des Schützenhauses eröffnet wurde, erfolgte die nächste Anzeige wegen „ruhestörenden Lärms infolge des Rollens der Kugeln“, obwohl Ernst Bierwerth Laufrinne und Kugelkasten mit Filz gedämmt hatte. Es entbrannte ein erbitterter Kleinkrieg zwischen den Bewohnern des Pfarrhauses und einem Teil der Bürgerschaft. Kein anderer Nachbar fühlte sich durch Veranstaltungen und Kegelbahn gestört. 1905 erteilte das Gericht die Auflage, dass Konzerte nur noch unter Verwendung von Streichinstrumenten gestattet sind (ausdrücklich sind Trommeln, Trompeten, Posaunen und Becken verboten). Das Kegeln nach 21 Uhr wurde ebenfalls untersagt. Das brachte nicht nur die Kegler in Rage. Ernst Bierwerth legte Berufung ein und zahlreiche Torgauer stärkten ihm den Rücken. Er berief sich auf Bestandschutz; die Gastwirtschaft bestehe länger als die Katholische Kirche, die erst 1854 erbaut wurde. „Seit undenklicher Zeit“, hieß es, „haben in dem Saale des Schützenhauses Musikaufführungen aller Art stattgefunden…“ und „immer schon“ habe es eine Kegelbahn gegeben. Eine stattliche Anzahl honoriger Zeugen sagte für ihn aus. Manche kegelten schon seit 25 Jahren im Schützenhaus. Das Gericht hatte ein Einsehen und befand, die Aussagen des Pfarrers ließen „deutlich eine gewisse Subjektivität“ erkennen. Doch der Rechtsstreit ging weiter, bis er 1906 unerwartet endete. Die Kirche brannte ab. Und bald war auch im Schützenhaus keine Musik mehr zu hören. Es diente im 1. Weltkrieg als Lazarett. "
Torgau
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Dampfbierbrauerei Partuschke & Jacobitz, Torgau 1901 das erste Bier vom Torgauer Brauhaus (Geschichte) wird gezapft (Bild), errrichtet in der Naundorfer Straße von den Unternehmern Friedrich Partuschke und Jacobitz
Spirituosenfabrik Jacobitz Gust. Spitalstr. 20 1883, 02 21.10.1877 die Essigfabrik Jacobitz & Co in der Spitalstraße brennt
Torgau
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Hier folgen weitere Familiangräber, zu denen ich keine zusätzlichen Informationen gefunden habe.
Torgau
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Busch - Kreisarzt.JPG
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Daehme.JPG
Hofmeister.JPG
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