ZitatQuedlinburg Beigaben im Grab stammen aus verschiedenen Kulturen erstellt 22.04.10, 15:07h, aktualisiert 22.04.10, 21:33h Projektleiterin Susanne Friederich und Grabungsleiterin Judith Blödorn (v. l.) verweisen auf eine Besonderheit dieser Bestattung aus dem Übergang zur Bronzezeit: Der Tote liegt auf dem Rücken. (FOTO: CHRIS WOHLFELD) Bild als E-Card versenden Quedlinburg/MZ. "Das ist schon etwas Besonderes", sagt Grabungsleiterin Judith Blödorn mit Blick auf die Bestattung, die bei Grabungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie auf der Trasse der künftigen Ortsumgehung Quedlinburg freigelegt wurde: Im Grab des hier bestatteten Mannes, der wegen der Art seiner Bestattung in Nord-Süd-Ausrichtung, den Blick nach Osten gewandt, zur Glockenbecherkultur gehörte, wurden sowohl der dafür typische Glockenbecher gefunden als auch eine Steinaxt, welche für die schnurkeramische Kultur typisch ist. Grabungsfund in der Nähe der Ortsumgehung in Quedlinburg (Johannishöfer Trift). (FOTO: MZ) Bild als E-Card versenden Beide Gruppen - die von der Iberischen Halbinsel bis weit über unseren Raum hinaus verbreitete Glockenbecherkultur und die von Russland bis Frankreich verbreitete schnurkeramische Kultur - lebten in der späten Jungsteinzeit komplett nebeneinander. Doch das jetzt unweit der Magdeburger Straße entdeckte, aus dem Zeitraum von 2 800 bis 2 200 vor Christus stammende Grab gibt nun Hinweise auf eine Vermischung. Dass es Beigaben beider Kulturen enthält, "zeigt uns, dass sie einander bewusst wahrgenommen haben und dass es eine Verbindung gegeben hat", so Judith Blödorn. "Das wirft interessante Fragen auf", sagt Projektleiterin Dr. Susanne Friederich. "Ist es ein Glockenbecher, der bei den Schnurkeramikern Fuß fassen konnte....