ZitatGlücksfall für Archäologen bei Gehren Gehren Vier Einzelgräber und ein Doppelgrab haben Archäologen bei Gehren auf der Trasse für die Erdgasleitung Opal entdeckt. Das Grabungsteam um Beate Renner spricht von einem Glücksfall. Vermutet wird, dass der Bestattungsplatz zur einstigen Riedebecker Slawenburg sowie zu einer Siedlung gehört, deren Reste im vergangenen Jahr gefunden wurden. 30.04.2010
Das erste Grab gefunden. Grabungsleiterin Beate Renner (r.) und Anita Lenz. Foto: Carmen Berg ,,In dieser Kombination ist das ein außergewöhnlicher Befund", sagt Grabungsleiterin Beate Renner vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege. Seit 25 Jahren sucht sie in der Erde nach Spuren der Vorfahren. Funde wie der jüngste bei Gehren seien ein Glücksfall, so die Archäologin. Nur etwa 30 Meter breit ist der Trassenstreifen, der für die Grabungen zur Verfügung steht. Mit einer Schaufel ohne Zähne zieht ein Bagger vorsichtig den Oberboden ab. Für den Laien kaum wahrnehmbar, machen die Fachleute Verfärbungen im Boden aus. Deren länglich-ovale Form lasse auf mögliche Grabstellen schließen, sagt Beate Renner. Die Archäologen vermessen und markieren die markanten Stellen. Dann nehmen sie vom ersten Fundort Lage für Lage die Erde auf. Umrisse von Schädel und Skelett sowie von einem Holzsarg werden sichtbar. Dass sich die Zeitzeugnisse so lange erhalten haben, sei auf Sandböden eine Seltenheit, erklärt Beate Renner. ,,Ich hab was", schallt es von Kollegin Anita Lenz über die Grabungsstätte. Am Fußende des Grabes zeichnet sich im Sand ein Kreis ab. ,,Ein Gefäß", sieht Anita Lenz mit geschultem Blick und legt mit einem Pinsel den oberen Rand einer Grabbeigabe aus Keramik frei. Nach drei Tagen haben die Archäologen insgesamt sechs Bestattungen entdeckt. Neben vier Einzelgräbern finden sie eine Stelle, an der mindestens zwei Menschen bestattet wurden. ,,Der großen Fläche nach könnten es sogar mehr gewesen sein", sagt die Grabungsleiterin. Weitere Gräberfunde schließt sie nicht aus. Auch sei es möglich, dass der Bestattungsplatz von einem oder mehreren Hügeln überdeckt war. Beate Renner zeigt auf eine langgestreckte dunkle Verfärbung im Sand. ,,Das könnte der Rest eines Grabens sein, der zu einer Aufschüttung gehört hat", sagt sie. Wie die Archäologin erklärt, datieren die Bestattungen vermutlich aus dem 10. bis 11. Jahrhundert. Auf die Grabbeigabe eingehend, fügt sie an: ,,Das wellenförmige Muster auf dem gut erhaltenen Keramikgefäß ist typisch für die Slawen." Die Skelettreste würden von Experten vor Ort auf ihre Beschaffenheit untersucht. ,,Mit etwas Glück lässt sich feststellen, ob sie zu .....