ich suche den Text eines Propaganda-Gedichtes, welches wir in der Schule behandelt hatten. Komischerweise gibt Google gar nichts her. Es hiess wohl "Der Trinkende" . Inhalt war in etwa: Auf dem Bahnhof beim Brunnen steht ein Mann, und er schöpft mit beiden Händen das Wasser, seine Uniform und seine Schuhe sind voller Staub. Auf den Gleisen nebenan stehen Wagen mit Kanonen... die Leute sehen: Ihretwegen sind seine Uniform und Schuhe voller Staub, ihretwegen ist er durstig und ihretwegen geht er jetzt zu den Kanonen ...also den Inhalt kenn ich noch, aber der genaue Text und der Autor wäre interessant. Kann jemand helfen?
ich durchforste nun schon seit einigen Tagen meine vielen Bücher und Notizen, habe im Netz vergeblich gesucht und kann einfach nichts finden. Ehrlich gesagt würde ich das Gedicht nicht in DDR-Zeit stecken, sondern ein ganzes Stück früher. Vermute das es im ersten Weltkrieg entstanden ist.
Ja, das ist ja das komische, dass man im Netz nichts darüber findet. Aber ich bin mir sicher, dass wir das behandelt haben. Es muss in einem Schulbuch gewesen sein.
@Ulf: Schwer zu sagen, ich denke irgendwann ab der 4. bis maximal 7. Klasse....leider hab ich die ganzen Bücher nicht mehr... @Sven: Du bist ja auch bißchen älter als ich. Vielleicht kam es in Euren Büchern noch nicht vor? @alle: Vielen Dank für Euere Mühe
Unser Lesebuch 6. Klasse Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1977 S. 181
Uwe Berger Der Trinkende
Auf dem Bahnsteig, beim Brunnen, steht ein Mann, und er schöpft mit beiden Händen das Wasser. Und die Wartenden sehn die Uniform und die Stiefel voller Staub; auf den Schienen nebenan stehen Wagen mit Kanonen. Sie sehen:
Ihretwegen ist er durstig, ihretwegen sind die Schuhe voller Staub - ihretwegen geht er nun zu den Kanonen.
http://www.uwe-berger.net/bio.htm BIOGRAFIE Geboren am 29. September 1928 in Eschwege als Sohn eines Direktors bei der Deutschen Reichsbank. Abkömmling von Karlshafener Hugenotten. Jugend in Emden, Augsburg und Berlin. Flakhelfer in der Umgebung von Berlin. Bei Kriegsende Marineoffiziersanwärter in Dänemark. Nach der Heimkehr erste Gedichte und Prosaversuche. Studium der Germanistik und der Kunstwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mitarbeiter im Volk und Wissen Verlag und Lektor im Aufbau-Verlag von 1949 bis 1955. Danach freiberufliche literarische Tätigkeit. Verheiratet mit der Ärztin Dr. Anneliese Berger. Ein Sohn: Steffen
Das Gedicht ist bestimmt eine Lobeshymne an die NVA.
ich bin sprachlos! Hätte nicht gedacht das man dieses Gedicht findet und vor allem das es aus DDR-Zeiten stammt. Vermutlich wurde es dann aus dem Lehrplan genommen, denn ich habe einige Schulbücher aus den 70er Jahren und dort ist es nicht zu finden.
super, vielen Dank! Ein wenig hatte ich ja schon an mir gezweifelt, ob ich nicht an Wahnvorstellungen leide. Aber die Kanonengeschichte hat mich damals schon interessiert und so habe ich mir das gemerkt
Also nochmal vielen dank Dir und allen anderen, die auch recherchiert haben!
Was ich echt bemerkenswert finde, dass Terras Paraphrase aus dem Gedächtnis den Wortlaut des Gedichts nahezu 100%ig trifft. Was Hänschen gelernt, vergisst Hans nimmermehr
Zitat von DietrichWas ich echt bemerkenswert finde, dass Terras Paraphrase aus dem Gedächtnis den Wortlaut des Gedichts nahezu 100%ig trifft. Was Hänschen gelernt, vergisst Hans nimmermehr
Grüße,
Dietrich
Ich kann auch fast die ganzen Kommunistenlieder noch, den Trauermarsch "Unsterbliche Opfer" und auch ein paar andere. Das haben die uns damals so eingetrichtert, daß es fest hängengeblieben ist . Vorwärts, und nicht vergessen, worin unsre Stärke besteht!
Zitat von DietrichWas ich echt bemerkenswert finde, dass Terras Paraphrase aus dem Gedächtnis den Wortlaut des Gedichts nahezu 100%ig trifft. Was Hänschen gelernt, vergisst Hans nimmermehr
Grüße,
Dietrich
Ich kann auch fast die ganzen Kommunistenlieder noch, den Trauermarsch "Unsterbliche Opfer" und auch ein paar andere. Das haben die uns damals so eingetrichtert, daß es fest hängengeblieben ist . Vorwärts, und nicht vergessen, worin unsre Stärke besteht!
beim Hunnngährn und beim Esssähn - vorwääährts und nicht verrrgesssähn DIE SOLIDARITÄÄÄHT!!!!
Aber mancher (!) Wert dieser Lieder sollte uns auch immer im Gedächtnis bleiben, wie sehr das Politische auch an die Wand gefahren ist.
Zitat Aber mancher (!) Wert dieser Lieder sollte uns auch immer im Gedächtnis bleiben, wie sehr das Politische auch an die Wand gefahren ist.
Grüße,
Dietrich
Ja, da stimme ich Dir völlig zu. Die Texte sind teilweise nicht, hmm, unklug. Das gilt aber nicht nur für Kommunistenlieder. Wobei meiner Meinung nach Musik und Politik nicht zusammengehen. Ich lehne politische Musik prinzipiell ab. Aber das ist ein anderes Thema.