ZitatDie Jagd nach dem Gold geht in eine neue Runde Nach zwei Wochen ohne Fund werden die Töne aber leiser
Bürgermeister Haustein vor dem Medienpulk an der vermeintlichen Fundstelle.
Foto: Kristian Hahn Deutschneudorf. Der Goldschatz von Deutschneudorf (Mittlerer Erzgebirgskreis) schlägt das Land in seinen Bann. Am Freitag sah sich Bürgermeister Heinz-Peter Haustein (FDP) einem ausgewachsenen Medienzirkus gegenüber: Mehr als 50 Journalisten waren seiner Einladung ins Huthaus des Deutschneudorfer Schaubergwerks gefolgt. Sie wollten wissen: Wann wird der Schatz gehoben?
Deutsche und tschechische Reporter, ZDF, Pro 7, CNN, ein Team des russischen Fernsehens - alle waren da. Bloß das Gold nicht. Christian Hanisch, der Schatzsucher aus Schleswig-Holstein, der die Koordinaten zum Versteck besitzen will, mochte das G-Wort am Freitag zunächst nicht einmal in den Mund nehmen. "Hier liegen Kulturgüter, Bilder, Gegenstände, Edelmetalle", sagte er.
Das löste Unverständnis aus, nicht nur im Presse-Pulk, sondern auch bei Bürgermeister Haustein. "Mir hast du etwas anderes erzählt, Christian. Nun bekenne dich mal."
Und Hanisch kehrte zur ursprünglichen Geschichte zurück: Sein Vater sei am Ende des Zweiten Weltkriegs an einer Aktion beteiligt gewesen, bei der schwere Kisten von Görings Landsitz in der Schorfheide nach Deutschneudorf geflogen worden seien. Sein Vater habe gesagt, in den Kisten sei Gold gewesen. Und die vor zwei Wochen vorgenommen Messungen würden ja auch bestätigen, dass da rechteckige Gegenstände im Berg stünden, mit Edelmetallen drin. Gold. Oder Silber.
Mit diesen Messungen ist das so eine Sache. Die Geräte der Firma OKM aus Windischleuba sind in Schatzsucherkreisen umstritten. Manche finden sie gut, andere winken ab. Hanisch ist überzeugt, dass die Geräte zuverlässig arbeiten: "Damit finden Sie einen Ehering unterm Teppich." Keine Frage. Aber Goldbarren in Kisten, 20 Meter tief im Berg?
Reiner Scheibe von der Geophysik Leipzig, ein Fachmann mit jahrelanger Erfahrung, erklärte der "Freien Presse": "Es sind recht einfache Geräte. Es gibt bessere, deren Hersteller weniger versprechen."
Weil das seiner Meinung nach gar nicht geht. Solche Apparate senden elektromagnetische Wellen in den Boden. Dort erzeugen sie einen Stromfluss und der wiederum ein Feld. Dessen Stärke ist von der Leitfähigkeit des Bodens abhängig. Dieses Feld wird gemessen. Festgestellt werden also Unterschiede in der Leitfähigkeit des Bodens. Aus denen muss man auf Stein, Wasser, Erdreich oder eben Hohlräume schließen. Das ist schwierig und selten eindeutig.
In Deutschneudorf kam auch eine Magnetsonde zum Einsatz. Die kann aber nur zwischen magnetischen und nichtmagnetischen Metallen unterscheiden. Von Gold zu sprechen, ist eine gewagte Sache.
Karl Esser, Publizist aus München, erklärt unumwunden, dass der tonnenschwere Goldschatz von Deutschneudorf ein Hirngespinst sei. Esser hat alle Unterlagen zum Verbleib des deutschen Reichsgoldes ausgewertet. Sein ernüchterndes Fazit: "Es gab viele Depots, in die Gold verbracht wurde. Diese wurden nach dem Krieg jedoch alle gefunden. Die Amerikaner haben das Gold behalten."
Da die Reichsbank auch das Gold anderer deutscher Institutionen und Organe verwaltet habe, gebe es nichts mehr zu entdecken. - Und was ist mit so genanntem Parteigold? Esser: "Ein Mythos. Die NSDAP war schwerreich, aber sie besaß Konten mit Reichsmark, kein Gold."
Doch was liegt dann am alten Bahnhof in Deutschneudorf - und liegt dort überhaupt etwas? "Das werden wir abklären", sagte Bürgermeister Haustein. "Falls nichts da ist, können wir diese Geschichte abhaken und woanders weitersuchen. Hinweise auf mögliche Schatzverstecke im Ort habe ich viele."
Das also ist Fakt in Deutschneudorf: Es gibt einen Schatzsucher mit einer Geschichte, an die er glaubt. Bei Messungen wurden mögliche Hohlräume entdeckt. Nach ihnen soll die Bergsicherung Schneeberg am Dienstag bohren. "Dann werden wir einen Hohlraum finden oder ihn nicht finden", erklärte Bernd Schönherr, Geschäftsführer der Bergsicherung, gestern gelassen.
Ogrikaze
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
81147.jpg
81148.jpg
81156.jpg
81157.jpg
berni1.jpg
Ogrikaze
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
81091.jpg
81101.jpg
81126.jpg
81128.jpg
81129.jpg
Die Wünschelrutengänger sind auch nicht schlecht. Und die Jungs haben ja bestätigt, dass dort ein Hohlraum ist. Na und wenn die das sagen, dann wird das wohl so sein. Und wenn`s nur ein Fuchsbau ist. Hohlraum ist Hohlraum. Dann muss der Hanisch jetzt nur noch zusehen, wo er Goldbarren her bekommt, um sie nachts in das Loch zu schmeißen, damit er am nächsten Morgen auch was finden kann.
Jetzt mal im ERNST..... die machen sich voll zum Affen mit dem Mist...... kann mir nicht vorstellen das die was finden außer ein paar Kisten mit Schrott...... ich wünsch denen Kisten mit Mun.... dann machen die den Mist dicht........ und ne große Ladung an die Kisten und nächste Woche müssen se von neuen anfangen zu buddeln....
Bohrer dreht sich vorerst letztmalig Bürgermeister Haustein gibt neue Messungen in Auftrag
Bürgermeister Heinz-Peter Haustein setzt bei der weiteren Schatzsuche auf die Erfahrungen des Geophysikers Franz Jacobs (r.), der bis zu seiner Pension an der Universität Leipzig tätig war.
Foto: Kristian Hahn Deutschneudorf. Drei Tage bohren nach dem Nazigold. Dienstag: Nichts. Mittwoch: Nochmal nichts. Donnerstag: Und wieder nichts.
Aber Deutschneudorfs Bürgermeister Heinz-Peter Haustein und Hobby-Schatzsucher Christian Hanisch aus Schleswig-Holstein denken nicht ans Aufgeben. Am Freitag soll sich der Riesenbohrer am ehemaligen Bahnhof im Deutschneudorfer Ortsteil Deutschkatharinenberg nocheinmal drehen, dann folgen zwei Wochen Pause: Haustein, der für die FDP im Bundestag sitzt, muss nach Berlin ins Parlament.
In der Zwischenzeit sollen zwei Professoren der Geophysik neue Messungen vornehmen. Den angeblich eindeutigen Messungen von Anfang Februar ist offenbar doch nicht zu trauen. Hanisch sprach am Donnerstag aber davon, bei den Bohrungen sei man "ein bisschen vom Kurs abgekommen". Nach Auskunft von Haustein sollen die neuen Experten neben dem Hang am Bahnhof fünf weitere Punkte im Ort vermessen, an denen nach Aussagen diverser Zeitzeugen Weltkriegs-Schätze versteckt sein könnten. (mu/tw)
Ogrikaze
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
hausstein.jpg