ZitatBahn baut auf Gräbern aus der Bronzezeit Cottbus Auf dem Cottbuser Bahngelände legen Archäologen ein großes Gräberfeld aus der späten Bronzezeit frei. Auf 4000 Quadratmetern untersuchen sie den Boden und haben bereits 60 Urnen geborgen. Auf der Fläche will die Bahn ein neues Umrichterwerk bauen.
25.01.2011
Für die Einen bedeuten die Arbeiten Zeitverzug, für die Anderen eine Zeitreise - und die beginnt im Cottbuser Sand. Der wird erst einmal aufgeschüttet und auf 70 Zentimeter Tiefe von Baggern glatt geschoben.
Grobschlächtig wirkt das, befinden sich doch unter den tonnenschweren Maschinen zerbrechliche Keramikgefäße. Grabungsleiter Jan Fornfeist beschwichtigt: »Die Bagger befinden sich unter archäologischer Führung. Die Fahrer sind sehr erfahren und bereiten uns das Feld gut vor. Ohne sie wären wir längst nicht soweit.« Archäologie ist eben nicht nur Feinarbeit, sondern vor allem schweres Handwerk. Spaten und Schubkarre gehören genauso dazu wie Pinsel und Spachtel.
Von den Menschen, die vor mehr als 3000 Jahren in dieser Gegend lebten, sind fast nur die Friedhöfe erhalten. Von ihren Holzhäusern finden Archäologen höchstens Verfärbungen im Sand. »Wir wissen, dass das Gebiet hier dicht besiedelt war. Das Wetter war warm und trocken. Es ging den Menschen gut«, erklärt Jan Fornfeist. Das zeigt auch das Gräberfeld. Es ist 500 Jahre lang gepflegt worden und es wurden keine Urnen übereinander begraben.
»Wir können nur anhand der Keramikgefäße die Kultur festmachen«, sagt der Archäologe. Er ordnet sie der Lausitzer Kultur zu und damit der späten Bronzezeit - also von 1100 bis 700 vor Christus. Typisch für diese Zeit ist die Terrinenform. Sie ....