alle nachfolgenden Ausführungen sind ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit, da es viele verschiedene Lehrbücher gibt, deren Aussagen oft voneinander abweichen!
.. ein Thema, das leider nicht so kurz und knapp abgehandelt werden kann, da sehr komplex!
Radioaktivität ist die Eigenschaft bestimmter Atomkerne (Elemente und Isotope), sich ohne äußeren Einfluß unter Aussenden von Strahlungsenergie (Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung) in Atomkerne anderer Art umzuwandeln (Atomzerfall, radioaktiver Zerfall).
siehe hier auch - unter anderem - die Ordnungszahlen zu den radioaktiven Elementen Uran und Thorium ..
Halbwertszeit nennt man dann diejenige Zeit, in der die ursprünglich vorhandene Menge zur Hälfte umgewandelt bzw. zerfallen ist. Sie ist für jedes Element eine charakteristische Konstante und beträgt z.B. bei Uran 4,4 mal 10 hoch 9 Jahre. Man unterscheidet drei in der Natur vorkommende Zerfallsreihen (Uran-Radium-Reihe, Thorium-Reihe und Uran-Actinium-Reihe sowie eine künstliche; sie alle enden bei Isotopen des Bleis).
Zu den radioaktiven Mineralien gehören primär alle Uran- und Thoriummineralien.
Ein Geigerzähler kann - hier insbesondere für den Sammler - nützlich sein, um zu erkennen, ob ein Mineral radioaktiv ist.
Das radioaktive Mineral Pechblende (Uraninit bzw. Uranpecherz) stellt zusammen mit seinen Verwitterungsprodukten das Rohmaterial zur Gewinnung von Uran, Radium (von Marie Curie übrigens 1898 zum erstenmal aus Uran isoliert) sowie der künstlichen Transurane dar. Der Name Pechblende stammt noch aus der Zeit der sächsischen Bergleute des 18.Jhd., die das Erz als völlig nutzlos befanden. 1789 entdeckte KLAPROTH darin jedenfalls das Metall Uran; 1896 BEQUEREL dessen Radioaktivität und 1938/39 gelang dann OTTO HAHN die Spaltung des Atomkerns am Uran.
Pechblende - chemisch UO2 – weist eine Mohs’sche Härte von 4-6 und eine Dichte (spezifisches Gewicht = g/cm3) von 9-10 auf. Das Mineral kristallisiert im kubischen Kristallsystem aus und bildet selten würfelige, oktaedrische Kristalle; meist wird die Pechblende in derben und dichten Aggregaten gefunden (Aggregatbezeichnung für kryptokristalline Verwachsungen). Fast alle Pechblenden sind durch radioaktiven Zerfall stark verändert worden. Uraninit zeigt überwiegend eine schwarze Farbe mit bräunlicher oder grünlicher Tönung. Sie ist opak (= undurchsichtig), weist häufig matten Fettglanz auf und glänzt in glaskopfartigen Aggregaten halbmetallisch! Der Bruch wird als muschelig bis spröde bezeichnet.
Pechblende (Uraninit) kommt sowohl in Pegmatiten (das sind grobkörnige Tiefengesteine, die aus Restschmelzen im Endstadium der Tiefengesteinskristallisation entstanden sind!) vor, als auch auf hydrothermalen Gängen (hydrothermal = heiße wässrige Lösungen) und in sedimentären Lagerstätten. Bekannte bzw. berühmte Fundorte sind: Wölsendorf in Bayern, Wittichen/Schwarzwald, Joachimsthal/Böhmen (ist übrigens der klassische Fundort!), , Schweden, Norwegen, Kanada, USA, Ostafrika, ...
Die Uranminerale bezeichnet man als Gruppe von Mineralen, die 4- oder 6-wertiges Uran neben Sauerstoffanteilen enthalten. Zu den bekanntesten Mineralien dieser Gruppe gehören unter anderem die Sekundärminerale Torbernit, Autunit, Zeunerit, Uranocircit, Carnotit, Parsonsit, das Calcium-Uran-[Hydroxyl/Silikat] Uranophan und das Primärmineral Uraninit, wie oben beschrieben. Sie sind z.T. giftig, mehr oder weniger stark radioaktiv und bilden Lagerstätten, in denen durch chemische Lösungen das Uran angereichert wurde.
Zur sachgemäßen Aufbewahrung: Die sekundären Uranmineralien zeichnen sich insbesondere‚ "durch die Bank weg", durch "lebhafte" und leuchtende Farben aus! Daher sind sie auch bei Mineraliensammlern, wie mir z.B., beliebte Sammlungsobjekte! Um auch das evtl. Restrisiko einer "radioaktiven Verstrahlung" bzw. einer Gesundheitsbeeinträchtigung (z.B. Lungenschaden) durch kleinere Substanzmengen/Mineralproben zu vermeiden, reicht durchaus ein Verschluß in Kunststoffkästchen aus; besonders vorsichtige Zeitgenossen denken vielleicht auch an eine Abschirmung durch Bleibehältnisse oder Bleiglanz! Besonders bei größeren Sammlungsstücken bzw. großen Substanzmengen ist dies zu empfehlen.
Grundsätzlich gilt, dass man Uran- und Thoriumhaltige Mineralien möglichst nicht in Schlaf- und Wohnräumen aufbewahren sollte. Also auch wenn‘s in den Fingern juckt: nicht daran "lutschen" .. .. oder die Steinchen unter das Kopfkissen legen. Das ist alles TABU! Es gibt ja auch noch Dachböden oder Kellerräume. Allerdings können kleinste Proben in der Größe der bekannten ‚thumbnails‘ oder MM’s (Micromounts) auch bedenkenlos in allen Räumen ohne Verschluß gelagert werden (solange man die Stücke nicht gerade in den Mund nimmt!). Geschmackstests empfehle ich übrigens nur bei Steinsalzkristallen!
Händler auf Börsen sollten aber Pechblendestufen und sämtliche sekundär durch Umwandlung entstandene Uran- und Thoriumhaltigen Mineralien, vor allem ab einer bestimmten Größe/Substanzmenge, nicht einfach "lose" auf den Verkaufstischen anbieten. Denn: Man denke z.B. an die Mutter, die als Börsenbesucherin vielleicht mal eine Sekunde nicht auf Ihr Kleinkind achtet! Kleinkinder spielen besonders gerne mit allen möglichen Materialien bzw. Utensilien herum, besonders mit denen, die sie noch nicht kennen. Stimmts?
Die Fotos zeigen einen Eigenfund von radioaktiven Zeunerit / Torbernit-Kristallrosetten auf Schwarzschiefer sowie einen Eigenfund von radioaktivem Parsonsit in gelblichen Aggregaten zusammen mit rötlichem Chalcedon und radioaktiven Walpurgin in Kristall-Rosetten - alles aus Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen - Herbst 1996.
Gruß Peter ..
Mineralit
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Parsonsit_Chalcedon rot_E
Torbernit-Rosette_Eigenfu
Walpurgin_Schneeberg_Erzg
Nun habe ich mich auch vor einigen Monaten wieder mal mit meinen radioaktiven Schönheiten näher befasst und konnte inzwischen auch alles ablichten. Es folgen nun einige Abbildungen meiner Exponate .. übrigens habe ich diese zwei Stücke erst kürzlich an einen daran interessierten Sammler verschenkt .. na ja - Vorteil: die zwei größten "Strahler" bin ich los .. .. und die ungefährlichen Fotos bleiben mir dafür aber als Erinnerung. Alles andere möchte ich aber erst einmal behalten ...
übrigens Inhalte - siehe Dateinamen ..
Gruß Peter
Mineralit
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Boltwoodit_Arandis_Swakop
_Calciopyrochlor (Betafit
_Calciopyrochlor (Betafit
Weitere Bilder radioaktiver Mineralien aus meiner Sammlung .. ..
Der Aeschynit-(Ce) kann auch Thorium-Gehalte aufweisen. Daher spricht mein Geigerzähler auch bei dieser Stufe darauf an!
Mineralit
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Aeschynit_(Ce)_Bektau-Ata
Autunit_Schacht 362_Meche
Euxenit_(Y)_Kragerö_Telem
Weitere Bilder radioaktiver Mineralien aus meiner Sammlung .. ..
Mineralit
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Arsenuranylit_Rudnoye_Kyz
Carnotit_Hungry Vulture M
Parsonsit_roter Chalcedon
Weitere Bilder radioaktiver Mineralien aus meiner Sammlung .. ..
Mineralit
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Cuprosklodowskit_Sklodows
Cuprosklodowskit_Sklodows
Cuprosklodowskit_Sklodows
Weitere Bilder radioaktiver Mineralien aus meiner Sammlung .. ..
Mineralit
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Vandenbrandeit_radioaktiv
Vandenbrandeit_radioaktiv
Vandenbrandeit_radioaktiv
Letzte Bilder radioaktiver Mineralien aus meiner Sammlung .. ..
Gruß Peter
Mineralit
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Demesmaekerit_Malachit_Gu
Heinrichit_Kleinstufe_Sch
Tyuyamunit_MM_Monument 2
Tyuyamunit_Monument 2 Min
...da strahlt aber einer . der kongo-peter(Cuprosklodowskit....wie kann man sich nur diese Namen merken...) sieht ja richtig gefährlich aus. Sensationelle Bilder
Interessante Sachen dabei. Bin zwar nicht wirklich an Mineralien interessiert, aber ich habe oft die schöne Sammlung im Fichtelgebirgsmuseum bewundert. Kann ich jedem empfehlen, wenn ihr mal Richtung Oberfranken kommt, dort mal vorbeizuschauen.
In der Schule in Bayreuth hatten wir übrigens damals - ca. 1992 - die Radioaktivität behandelt und der Lehrer zeigte uns einen Geigerzähler. Zu dem Gerät gehörten einige Proben radioaktiver Materialien in kleinen Gläschen, damit man die Funktion vorführen kann. Es stellte sich aber heraus, daß ein "Stein", den ein Mitschüler im Fichtelgebirge gefunden und den ganzen Tag in der Hemdtasche getragen hatte, ungefähr die 1200fache Aktivität der (radio)aktivsten der genannten Proben aufwies was uns damals nicht wenig erschreckt hat Leider kann ich heute nicht mehr sagen was das für ein Mineral war, und warum der Kollege auf die Idee kam, der Stein würde strahlen und ihn zur "Überprüfung" mitbrachte.
danke .. auch für den Link. .. ja, im Fichtelgebirge kommen viele radioaktive Mineralien vor; auch starke "Strahler" wie das primäre Uranerz Pechblende (Uraninit) oder auch sekundäre "Strahler" wie Metaautunit und Metatorbernit, die auch den Geigerzähler schon sehr stark zum Ausschlag in den "roten Bereich" bringen können.
Hier auch mal für Euch ein interessantes Video von Focus Online .. hier wird auch der Unterschied der Gefahren und Reichweiten von Alfa,- Beta- und Gammastrahlung ganz gut erklärt! Gammstrahlung ist dabei die "wirkungsvollste" und damit eigentlich gefährlichste der 3 Strahlungsarten ..
also bis jetzt leuchten nur meine Lampen aber man weiß es ja nicht .. vielleicht luminisziere ich ja auch irgendwann, dann sparen wir wenigtens noch ein paar Euros für den Kauf von Glühlampen.
Hier auch noch mal was zur Funktionsweise des Geigerzählers zur Messung der ionisierten Strahlung ..