wie einige von euch wissen, habe ich kurz vor Weihnachten von einem Herrn verschiedene Sachen zur MIMO erwerben können. Als ich dann die Sachen abgeholt habe traf ich dort einen älteren Herrn, der angeblich eine Karte der Flak-Stellungen ringsum Thekla hat. Er meldete sich dann letzte Woche und schenkte mir dann noch zwei Bücher zur Fliegerschule Taucha. Diese Fliegerschule gehörte zu den Mitteldeutschen-Motorenwerken. Entschuldigt bitte das ich so weit ausholen mußte, nun aber zum Thema. Dieser Herr bot mir an am vergangenen Samstag mit ihm über die Felder zu ziehen. Ich nahm meine Sonde mit und fand auch einige interessante Teile, dazu aber später. Er erzählte mir dann nochmal vom Massaker zu Ende des Krieges. Ich habe diese Geschichte nun schon von vier unterschiedlichen Leuten gehört. Demnach wurden am 18. April 1945 die übrig gebliebenen KZ-Häftlinge des Lagers Abtnaundorf durch Waffen-SS und Volkssturmleute ermordet. Das KZ war ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. In Block III wurden etwa 300 Häftlinge zusammen getrieben und in der Baracke eingesperrt. Dann wurde alles mit Benzin übergossen und später in Brand geschossen. Unmittelbar kamen über 80 Menschen ums Leben, viele konnten flüchten. Nun wieder zu dem älteren Herrn, er war Augenzeuge dieses Ereignisses . Einige Häftlinge konnten über die Felder flüchten, sie wollten sich bei ERLA 1 verstecken. Einige Parteigrößen trommelten den Volkssturm zusammen und holten sich vom Werksschutz Waffen. Sie suchten nach den geflohenen Häftlingen, am Abend kamen dann noch einige Wachen des Lagers dazu. In den frühen Morgenstunden des 19. April wurden die Geflohenen gestellt und auf den Feldern erschossen. Danach mußten Bewohner der ERLA-Siedlung die Erschossenen vergraben. Der ältere Herr war zu dieser Zeit 13 Jahre jung! Etwa eine Woche später nahm sich eine amerikanische Delegation der Sache an und spürte einige der Täter auf. Diese mußten dann die Toten wieder ausgraben. Fünf Menschen wurden dann an der ehemaligen Gärtnerrei an der Wodanstraße hingerichtet. Es weiß leider niemand ob die Nazis je geborgen wurden. Der Volkssturm hat die Waffen dann zwischen Portitz und Plaußig entsorgt. Der Herr zeigte mir dann einige sehr interessante Stellen und dort fand ich unter anderem ein Magazin, viele Hülsen unterschiedlichster Kaliber und Knöpfe mit den Symbolen des III. Reiches. Ich stelle gern Bilder dazu ein, aber die Knöpfe liegen momentan noch in der Reinigungslösung.
hier schon mal die ersten Bilder der neuen Sachen. Beim Magazin würde mich interessieren zu welcher Waffe passend? Bei den Hülsen waren vom Sturmgewehr 44, Karabiner 98, Pistole 9mm Para, amerikanische Hülsen und deutsche 2cm Flak dabei. Bei einer genauen Sondierung dürften dann noch größere Kaliber zum Vorschein kommen. Außerdem zeigte mir der Herr noch einen Hügel wo die Leute damals den ganzen Nazi-Kram entsorgten.
MfG Marcus
MIMO
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das ging aber fix, vielen Dank für deine Hilfe!!! Ich dachte es könnte vom FG 42 stammen, aber das G 43 passt da wesentlich besser. Der ältere Herr läuft öfters über das Feld und verkauft gefundene Sachen an die umliegenden Antiquitätenhändler.
Interessant! solche Zeitzeugenaussagen sind immer das beste. Ich hatte auch schon einige aber ist immer so eine Sache mit den Leuten über die damalige Zeit ins Gespräch zu kommen. Manche wollen davon nichts mehr wissen, man will ja auch nicht irgendwelche schlechten Erinnerungen bei denen wecken. Das sinnlose Morden zu Kriegsende auf allen Seiten verurteile ich auch. Seit ich mich damit beschäftige habe ich schon einiges darüber gelesen.
die Flak-Karte habe ich leider noch nicht bekommen, da sie der alte Mann noch nicht gefunden hat. Sobald sie auftaucht bekommst du sie sofort Terra! Der Herr zeigte mir aber die ungefähre Lage der Stellungen. Wußtet ihr eigentlich das um das Werk ERLA 1 noch einige Tage länger gekämpft wurde? Dort hatte sich der Volkssturm zusammen mit Hitlerjugend und Soldaten eingegraben. Wer die Gegend kennt, weiß warum die sich dort so kange halten konnten. Bei Zeitzeugen muss man sehr genau aufpassen, denn im Laufe der Jahre interpretieren manche etwas hinein oder verdrehen bestimmte Fakten! Ich hatte schon Zeitzeugen die bei den Mitteldeutschen Motorenwerken gearbeitet haben und plötzlich meinten das dort BMW-Motoren produziert wurden. Das einzigste Mal war ich auf dem Holzweg als mir ein ehemaliger Lehrling erzählte, das in den Werkhallen JU 88 Bomber standen. Ich dachte der Herr will mich verkohlen, aber inzwischen habe ich mich eines besseren belehren lassen. Die Flugzeuge standen tatsächlich in einigen Werkhallen, weil dort der Ein- und Ausbau der Flugzeugmotoren geübt wurde. Es gibt Bild-, Text- und Aussagebeweise dazu.
MfG Marcus
PS: Ihr müsst zum Tag des offenen Denkmals in eurer Nähe gehen, denn dort habe ich bisher die meisten Hinweise bekommen!!!