ich war heute zum Tag des offenen Denkmals in Leipzig, genauer gesagt an der Hainspitze. Auf dem ehemaligen Areal der Leipziger Tuchhalle soll ein neues Kaufhaus entstehen, deshalb ist eine Not- bzw. Rettungsgrabung notwendig. Die enorme Fundausbeute aus vielen Epochen der Leipziger Geschichte machen diese Ausgrabung so besonders. Der Kreuzungspunkt der beiden wichtigsten Handelswege Leipzigs, der "via regia" (Brühl) mit der "via imperil" (Hainstraße) und dem Vorburggelände der "urbs lipzi" macht das Gelände so extrem wichtig. Ab 10 Uhr konnte man stündlich an einer Führung durch das Gelände teilnehmen. Die ganze Aktion lief bis 15 Uhr und mit solchen Menschenmassen hatte niemand gerechnet. Zur ersten Führung waren "nur" knapp 100 Interessierte erschienen, bei der nächsten Führung waren es schon fast 200 Menschen. Mein besonderer Dank geht hier erstmal an Frau Schug (Grabungsleiterin) und Herrn Dr. Westphalen (Abteilungsleiter Landesamt für Archäologie) sowie Herrn Klein (Restaurator) die unsere vielen Fragen beantworteten. So konnte bei der Ausgrabung belegt werden das hier die älteste Slawenburg stand. Man hatte vorher 3 verschiedene Standorte vermutet, die Pleißenburg (neues Rathaus), auf dem Gelände der heutigen Universität oder ebend hier in der Nähe der ehemaligen Mathäikirche. Besonders erstaunt war ich aber über die vielen hübschen Mädels die sich für dieses Thema interessieren.
MfG Marcus
MIMO
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Die Tuchhalle wurde 1837 erbaut und im Jahr 1943 bei einem verheerenden Bombenangriff zerstört. In den riesigen Gewölbekellern wurde dann der Kriegsschutt entsorgt. Es wurden viele Fundstücke von den alten Leipziger Gasthöfen "Goldener Bär" oder "Kleiner Pelikan", der Parfümerie oder der englischen Kautschukfirma gefunden. Neben Schmuck des Mittelalters, Waffen aus dem 2. Weltkrieg, Silbergeschirr des 19. Jahrhunderts, Keramik der Slawen wurden auch viele Münzen aller Epochen gefunden. Leider waren nicht alle Funde zu besichtigen.
MIMO
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Auf dem dritten und vierten Bild ist die Grabungsleiterin Frau Schug (weißes Oberteil) zu sehen, die alles wunderbar erklärte. Sie möchte mir auch behilflich sein bei meiner Bewerbung als ehrenamtlicher Grabungstechniker in Leipzig zu arbeiten. Auf dem Ausgrabungsgelände wurde teilweise bis 8 Meter tief gegraben. Dabei wurden allte Fachwerkgebinde mit Lehmziegeln gefunden, die in dieser Art ein Rarität darstellen. Die Holzgefache waren verkohlt und so konnte man den Beweis führen das es im 13. Jahrhundert einen verheerenden Stadtbrand gab. Das letzte Bild zeigt slawische Keramiken mit dem typischen Wellenmuster.
MIMO
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Zum Schluß folgen noch Bilder von verschiedenen Funden. Besonders kurios dand ich das Stück Tapete was man in etwa 3 Meter Tiefe fand, es isteine bedruckte Tierhaut. Auch die grüne Kache,l die vermutlich aus dem Inneren der Tuchhalle stammt, fand ich sehr schön. Mal sehn ob ich noch einige Ansichtskarten der Leipziger Tuchhalle in meiner Sammlung finde. Falls ja, werde ich sie hier natürlich einstellen. Herr Dr. Westphalen möchte mir noch Bilder der Ausgrabungsstelle, aber auch von den anderen Funden per Mail zukommen lassen. Diese werde ich dann auch noch hier einstellen.
MIMO
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kann mal bitte jemand den Zeitungsartikel aus der Leipziger Volkszeitung vom 11.09.2012 hier einstellen. Es gibt da einen interessanten Artikel von fast einer ganzen Seite. Zur 1000 Jahrfeier Leipzigs im Jahr 2015 gibt es eine Sonderausstellung zur ganzen Ausgrabung, mit allen Fundstücken. Die wenigen Funde vom Samstag stellen etwa 10 Prozent dar.
jo, na dann stell ich Dir gern mal den gewünschten, sehr interessanten Zeitungsartikel hier ein. Quelle: LVZ
Gruß, Jens.
newbiex
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