Ich möchte euch heute das Denkmal für die Gefallenen und Kriegsopfer des WK II in Borsdorf vorstellen.
Entworfen vom in Borsdorf lebenden Bildhauer Johannes Göldel für die Gefallenen des WK I, trug es ursprünglich die Inschrift "Unseren Helden".
Darstellend eine kniende Germania Allegorie mit Stahlhelm, in der Hand ein hinter dem Rücken geführtes Schwert, symbolisiert sie gleichzeitig die trotzige Trauer und greift die Thematik der Dolchstoßlegende auf, welche damals ja dem Zeitgeist entsprach..
Die Namen der Gefallenen waren auf der Rückseite eingemeißelt.
Nach den Ende des zweiten Weltkrieges wurden Holztafeln aufgestellt, auf welchen die Namen der Gefallenen und Kriegsopfer aus der Zeit des Nationalsozialismus verzeichnet wurden.
1962 wurden aufgrund des verschärften ideologischen Druckes seitens der DDR Institutionen die Tafeln entfernt. Äußerer Anlass war besagte Inschrift..
bei einer ausserordentlichen Einwohnerversammlung wurde durch die Borsdorfer Bürger einmütig gefordert die Tafeln wieder aufzustellen, was dann auch geschah, der Spruch wurde in "Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung" geändert.
Mitte der 90er Jahre wurde eine Renovierung durchgeführt, in deren Zuge die Namen der WK I Gefallenen entfernt (da stark verwittert) wurden. Diese sind nun leider der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, daher habe ich ein Gedenkbuch angelegt, in welchen die Namen Anhand der Abschrift geordnet, ergänzt und in Zusammenhang mit dem Volksbung Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Endgrablagen auf Kriegsgräberstätten ergänzt wurden. Dieses ist schon einsehbar, werde ich aber 2018 offiziell der Gemeinde übergeben. Die Anlage wurde im Zuge der Renovierung wie es in einem Künstlerlexikon so schön heisst "stil- und materialwidrig ergänzt" und es wurden Marmortafeln aufgestellt, welche die bis dato bekannten Namen der Gefallenen und Opfer der NS-Zeit tragen.
Leider sind die Namen voll von Schreibfehlern, teils falsch zugeordnet und am wichtigsten, es fehlen nach meinen Recherchen derzeit ca 30 Gefallene, welche nicht dort genannt sind, unter ihnen mein Großonkel,der 1944 in der Normandie gefallen ist. Diese Tatsache beruht darauf, dass nur wenige Ergänzungen zu der Liste aud den 60gern eingang fanden und seinerzeit auch viele noch ungeklärt als vermisst geführt wurden und zu DDR Zeiten wohl auch keiner so richtig zugelassen hätte, dass die in russischen Lagern verstorbenen Gefangenen explizit erwähnt und demnach nachweisbar sind.. Daher sind auch nur Namen und entgegen den WK I Gefallenen keine Stammdaten (wann gefallenen und wo) erwähnt, was die Recherche natürlich unendlich schwieriger macht. Auch sind nicht alle Namen dort so zuzuordnen, dass sie dem Gesichtspunkt "gefallen" oder "Opfer des Nationalsozialismus" entsprechen, da Fälle aufgeführt sind, welche anderen Ursachen zuzuordnen sind. Ebenso gibt es keine Verweise auf Opfer der sowjetischen Besatzung (Verschleppungen/Internierungen) nach 1945 und Erwähnungen auf Opfer der rassenideologischen Thematik, welche auch nachweisbar, aber noch nicht publiziert ist.
Aber daran arbeite ich nun seit einigen Jahren, habe aber bis zum Abschluss bis 2045 Zeit ggg...
Anbei ein Link zur Seite "Denkmalprojekt", auf der die Namen einsehbar sind.
Werd die zukünftigen Bilder erstmal verkleinern vorm einstellen.
Borsdorfer
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